ERFAHRUNGEN  MIT  LEO’S  BIENENKISTE
                            (2016)

  3. Jahr

Am 03. Januar 2016 konnte endlich die Winterbehandlung mit Oxalsäure gemacht werden. In den Wochen zuvor war es wetterbedingt nicht möglich, die Bienen bildeten keine dicht besetzte Wintertraube.
Das Volk wurde hochgeklappt. Es waren 5 besetzte Gassen zu sehen die mit 45ml Oxalsäurelösung beträufelt wurden, alles schien gut zu sein.
Bei einem Kontrollgang am 23. Januar viel mir ein hoher Totenfall vor dem Flugloch auf. Dieser konnte nach meiner Erfahrung nicht von der Winterbehandlung ausgehen. In mir keimte ein Verdacht, es ließ mir keine Ruhe. Mit einer Kofferwaage ermittelte ich das Gewicht der Bienenkiste. Es erschien mir erheblich zu leicht. Das Ende des Bienenvolkes war besiegelt und nicht mehr zu stoppen. 5 Tage später, am 28. Januar war es endgültig. Das Bienenvolk war tot, verhungert ohne das ich es bemerkt habe.
Ich machte mir Vorwürfe, schaute in meine Aufzeichnungen und kam langsam der Sache auf die Spur.
Das eingelagerte Futter bzw. Honig hätte über den Winter reichen müssen. Bei einer Bienenkiste ist es aber schwer dies genau abzuschätzen. Bei einem Magazin ist es relativ leicht. Dort kann man zur Not Futterwaben aus anderen Völkern hinzuhängen, bei der Kiste ist dies nicht möglich.
Die Bienenvölker flogen noch bis in den Dezember 2015, der Senf blühte. Ich freute mich über den Flugbetrieb meines Bienenkistenvolkes. Das war ein großer Fehler. Es waren nicht die Bienen aus der Bienenkiste, sondern Bienen aus anderen Völkern des Bienenstandes. Es handelte sich um eine sogenannte „stille Räuberei“, die man erst sehr spät oder gar nicht bemerkt, so wie bei mir.

Leichenschau:
es waren 620g Bienen, 100 Bienen wiegen ca. 8g, also 8.000 Bienen. Dies ist die normale Bienenstärke eines überwinternden Volkes.

Die bebrüteten Waben wurden ausgeschnitten und eingeschmolzen, die Bienenkiste ausgekratzt.

Futter war in keiner einzigen Zelle mehr vorhanden. Die Räuber hatten ganze Arbeit geleistet.

Im Laufe des Jahres 2016 viel kein starker Schwarm an, der für eine Neubesiedelung der Bienenkiste in Frage gekommen wäre.

Am Ende des Jahres stand mein Entschluss fest das „Projekt Bienenkiste“ zu beenden.

Die Bienenkiste wurde am 29. April 2017 an den Kreisimkerverband zurückgegeben.

Fazit 2017:
In den 3 Jahren des Projektes habe ich keinen Imker kennengelernt der ernsthaft mit der Bienenkiste imkern wollte, alle haben sich für die Magazinimkerei entschieden. Ich kann es gut verstehen.

Das Buch „Die Bienenkiste“
ISBN: 978-3-89566-309-3

Internet:
www.bienenkiste.de

Leo Dörenkamp
imker-viersen@t-online.de

<———so hat es begonnen