Das Hobby der Imkerei hat viele Facetten. Ein sicherlich interessanter Bereich ist die elektronische Erhebung von Daten als Echtzeitstatus oder für statistische Auswertungen.
Durch die Möglichkeit mit einem „Klick“ quasi in der ganzen Welt einzukaufen, sind solche Systeme für kleines Geld auch im Hobbybereich interessant geworden.
Ich habe das Thema aufgegriffen, weil mir die professionellen Waagen zu teuer und die Folgekosten zu hoch waren. Mein Sohn, der meine Vorliebe zur Elektronik teilt, hat sich direkt begeistert dem Thema angeschlossen und schon viel Zeit und KnowHow in die Entwicklung von Schaltungen, Platinen und Software investiert.
Als „Master“ dient ein Microcontroller, der mit dem Internet verbunden ist. Dieser fragt per Funk die sogenannten Clients ab, die draußen an der Beute mit verschiedenen Sensoren ausgestattet sind und ihre Daten an den Master senden. Der Master überträgt diese Daten ins Internet über das man unter anderem die aktuellen Daten, eine grafische Tagesauswertung oder Langzeitstatistiken ansehen kann.
Aktuell kann bereits die Temperatur und Luftfeuchte der Umgebung oder aus dem inneren der Beute erhoben werden. Auch der allgemeine Luftdruck ist bereits integriert. Die folgende Grafik zeigt die aktuelle Außentemperatur in der unmittelbaren Nähe der Beuten.
Derzeit befindet sich eine Experimentier-Stockwaage (die natürlich selber geschweißt, gelötet und zusammengebaut wurde) im Test. Damit künftige Auswertungen der Daten wie: Abbau der Wintervorräte, Schwarmüberwachung, Aufbau der Honigreserven und Einfüttern der Bienenvölker besser zugeordnet werden können, muss natürlich die Toleranz der Stockwaage bekannt sein, besonders weil der physikalische Aufbau der Wägezelle sehr temperaturempfindlich ist. Zur Zeit liegt die Toleranz mit entsprechenden Korrekturwerten bei 25 Gramm, zwischen 0 -20 Grad Celsius. Damit die Stockwaage Anfang 2015 in Betrieb gehen kann, brauche ich aber noch einige „minus Grade“ weshalb ich sie zur Zeit mit einem konstanten Gewicht von 24 KG belaste, um die Toleranzen auszuwerten. Ich warte also auf Frost.
Ein weiterer Baustein, welcher spätestens mit den ersten Flugtagen fertiggestellt sein soll, ist ein Bienenzähler am Flugloch, der mit 32 Lichtschranken und einer eigens hierfür entwickelten Platine. Diese wird separat die ausgehenden und reinkommenden Bienen zählen und wird somit hoffentlich einen schönen Überblick über die Aktivität der Bienen ermöglichen. Aktuell muss noch die Sensitivität der Lichtschranken in Bezug zum Bienenkörper getestet und eingestellt werden.
Es wird sicherlich ein Spannendes Jahr 2015! Wir werden an dieser Stelle über die Fortschritte berichten.
Verfasser: Raimund Gurzan